Tegalalang Reisterassen, Sacred Monkey Forest, Campuhan Ridge Walk und Legian Strand

Von Legian (Bali) und ein Tagesausflug in die Region Ubud

Mittwoch – Ein Tag am Strand in Legian

Nach dem Dienstag mit wenig Schlaf waren wir froh, etwas ausschlafen zu können und freuten uns auf das Frühstück, das wir am Tag zuvor ebenfalls verpasst hatten. Wir wurden positiv überrascht: Das «Ossotel», in welchem wir hier logieren, bietet uns zum Morgenessen eine Speise «à la carte» an und zusätzlich ein Buffet. Man wird also sicher satt. Wir wählten beide einen Lachsbagel.

 

Nach dem Morgenessen packten wir unsere sieben Sachen und gingen die paar hundert Meter bis zum Legian Strand. Die Liegestühle unseres Hotels waren alle noch frei, also kein Problem, um dort etwas zu bleiben. Wir machten es uns bequem und lasen in unserem Buch weiter.

 

Als dann gegen späterem Nachmittag dunkle Wolken aufzogen, machten wir uns langsam wieder auf den Weg zurück ins Hotel. Das schlechtere Wetter kam später als erwartet, denn unser Wetterbericht sagte Regen gegen ~13:00 Uhr voraus. Vor dem Hotel gingen wir zuerst noch zu einer «Tourist Information», die hier in der Regel aus jemandem besteht, der einem einen Fahrer vermittelt. Wir hatten ihm versprochen, wieder zu kommen und eine Reise zu buchen, was wir auch taten. Nach etwas verhandeln einigten wir uns auf eine Route und voraussichtlich zwei Tage mit einem Fahrer für 400k und 450k IDR. Für den Donnerstag war Ubud vorgesehen.

Da der Hunger sich langsam meldete (wir verzichteten wieder aufs Mittagessen), hüpften wir unter die Dusche. Wir genehmigten uns ein kühles Bierchen im Hotelrestaurant und machten uns dann auf die Suche nach einem passenden Restaurant. Im «Yut’z Place» setzten wir uns an einen Tisch und freuten uns über die nette Bedienung, einen kleinen Begrüssungsdrink und ein Knoblauchbrot. Scheinbar war das Restaurant etwas Schweizerisch angehaucht, denn man konnte Rösti und etwas ähnliches wie ein St.Galler Olmabratwurst bestellen. Ich entschied mich für ein «Yut’z Steak» mit… Rösti! :D Und Marina liess sich eine Pouletbrust mit Potato Wedges schmecken.

 

So von der Zubereitung her könnte es wirklich etwas schweizerisch angehaucht sein, rein von den angebotenen Speisen würde ich bei diesem Restaurant aber nicht von einem Schweizer Restaurant sprechen. Geschmeckt hat’s auf alle Fälle trotzdem.

 

Donnerstag – Ein Tag in Ubud

Für den heutigen Tag hatten wir um 9.00 Uhr als Start mit unserem Fahrer abgemacht. Wir wachten wie immer schon vor dem 8.00-Uhr-Wecker auf und freuten uns schon auf das Frühstück. Heute wählte ich Porridge und Marina einen feinen French Toast.

 

Kaum waren wir fertig mit dem Frühstück und hatten unsere Sachen im Zimmer gepackt, klingelte unser Zimmertelefon und der Fahrer meldete sich, er sei schon da. Das war uns auch recht und wir stiegen zu unserem Fahrer «Butrhos» und seinem Kollegen, der sich nicht vorstellte, ins Auto ein. Es ging durch den noch nicht so starken Verkehr in Richtung Ubud. Den ersten Halt machten wir an einem Ort, wo man zuschauen konnte, wie Männer und Frauen ziemlich geschickt mit Wachs Batik auf weisse T-Shirts malten. Wenn ihr mich fragt hauptsächlich als Touristen-Show und im Laden hat mich nicht alle Ware so ganz überzeugt. Es gab schöne Kleider, aber nichts hat mich dort so ganz vom Hocker gehauen – ausser ab und zu die doch eher hohen Preise.

 

Sacred Monkey Forest Sanctuary, Ubud

Nach einem weiteren Stück Autofahrt fanden wir uns in Ubud beim «Sacred Monkey Forest Sanctuary» ein. Wir hatten bereits gehört, dass man hier aufpassen muss, dass einem hier nichts von einem Äffchen geklaut wird. Wir wollten uns den Affenpark trotzdem gerne anschauen (Marina ist ganz hin und weg von den Tierchen mit dem lustigen Gesichtlein und Bart).

Nach 50k IDR Eintritt pro Person konnte man sich frei im gut gepflegten Gelände bewegen. Nach einigen Schritten im Park wurden wir bereits Zeuge davon, wie eine Frau von einem Äffchen angesprungen wurde und er ihr vermutlich ihr Handy oder das Portemonnaie aus der Tasche klaute. Das Smartphone fiel noch auf den Boden, aber mit irgendwas schwingte er sich auf den nächsten Ast. Wir wussten also bereits, dass hier etwas Vorsicht geboten sein sollte. Mir war nicht immer ganz wohl in diesem Park… :D

 

Trotzdem: Der Park war wirklich schön und die Äffchen ganz lustig. Man konnte sich auch Bananen kaufen, damit man einen Affen halten konnte, aber dazu hatten wir irgendwie keine Lust. Wir fanden es so schon spannend genug, den Äffchen mit einer gesunden Portion abstand beim Rumspielen, einander lausen oder besteigen von anderen Touristen zu beobachten.

 

Campuhan Ridge Walk, Ubud

Als dritte Destination fragten wir unseren Fahrer Butrhos, ob er uns noch zum «Campuhan Ridge Walk» bringen könne. Nach etwas Suchen fanden wir dann auch den Zugang zu diesem «Trekking». Es führt über einen Fluss, vorbei an einem Tempel und anschliessend auf einem Weg mit Steinplatten vorbei an grünen Wiesen und Regenwald mit wunderschöner Aussicht auf sattes Grün so weit das Auge reicht.

 

Uns hat der Wanderweg sehr gut gefallen. Jetzt, beim Schreiben des Blogbeitrags habe ich übrigens herausgefunden, dass man – wenn man noch weiter geht als wir – auch noch zu Reisterassen weiterwandern kann. Wir gingen aber nur bis zu den Restaurants, die am Wegrand auftauchten und kehrten dann in der Mittagshitze wieder um.

Etwas verschwitzt kamen wir bei Butrhos und seinem Kollegen an. Er fragte uns, wo es nun hingehen solle. Da es erst etwa 13:00 Uhr war, fragten wir, ob sie eine Reisterasse in der Nähe kennen, die wir anschauen könnten. Er meinte, es gäbe da schon eine (und wir wussten, dass er damit Tegalalang meinte), aber dafür müssten wir nochmals 100k IDR drauflegen. Scheinbar fürs Benzin… :D Na klar – er hätte auch einfach sagen können, dass er etwas mehr für sich haben möchte, was ja auch okay ist. Wir willigten aber trotzdem ein, denn damit konnten wir uns auch einen zweiten Autotag sparen. Ursprünglich wollten wir einen zweiten Tag mit einem Besuch der Jatiluwih Reisterassen und dem botanischen Garten einlegen, aber das würde sich damit erübrigen. Und Aloy, der uns den Fahrer vermittelt hatte, meinte, dass man bei den grossen Jatiluwih Reisterassen vielleicht gerade gar nicht viel sehen würde, da dort möglicherweise gerade geerntet wird. Dafür wollten wir eigentlich keine solche lange Fahrt antreten.

 

Tegalalang Reisterassen bei Ubud

Etwa 20 Minuten vom Zentrum von Ubud entfernt befinden sich die grossen Reisterassen. Wir hatten gute und schlechte Bewertungen dazu gelesen und bereiteten uns darauf vor, überall wieder zur Kasse gebeten zu werden. Es stellte sich als gar nicht so schlimm heraus, wie wir gedacht hatten – im Gegenteil. Wir hatten Glück und fanden einen etwas abgelegeneren Weg des Reisfeld-Trekkings, wo wir praktisch alleine durch die grünen Terassen wandern konnten. Hier findet ihr einen Link zu Open Street Map, mit dem ungefähren Standort, wo wir die Reisfeld-Wanderung gemacht haben. An einem Ort machten wir noch einen Stopp und gönnten uns etwas kühles zu trinken und anschliessend wanderten wir ein gutes Stück weiter dorthin, wo alle anderen Touristen auch waren. Zwischendurch boten sich so viele schöne Fotogelegenheiten, dass es mir schwer fällt, eine kleinere Auswahl als die folgende hier in den Blog einzubinden. Seht selber:

 

Als wir wieder im Getümmel der Leute waren, sprach uns einer der Reisbauern an, ob wir ein Foto mit ihm machen möchten. Doof wie wir waren, hielten wir (eigentlich eher ihm zuliebe) hin, um anschliessend mehr oder weniger freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen zu werden, dass er jetzt dafür «Money» möchte. Ob er wirklich im Reisfeld arbeitet oder sein Geld nur durch Fotos verdient, wissen wir nicht.

 

Falls es euch interessiert: Wir mussten an zwei Wegpunkten eine «Spende» hinterlassen. Man konnte die Höhe selber wählen, aber es wurde wohl etwa 10’000 IDR erwartet. Am ersten Wegpunkt gaben wir 20’000, danach 10k Rupiah. Dem «Reisbauern» gab ich 4’000, da ich sonst nur noch sehr grosse Scheine hatte, worauf er frech sagte «ten thousand, please». Zuerst darauf drängen, ein Foto zu machen und dann den Preis des Trinkgelds selber bestimmen – nicht ganz die feine Art, auch wenn es für uns nicht viel Geld ist. Kaum kamen wir wieder in die Richtung der vielen Restaurants, Shops und Kaffees an der vielbefahrenen Strasse, wurden wir gegen den Ausgang von jungen Buben und Mädchen gefragt, ob wir Postkarten kaufen würden, angeblich «for school, for studying». Davon habe ich auch schon gelesen – nur ist der Haken ja, dass die Kinder eben besser in der Schule wären und nicht hier. Das Geld würde sicher nicht in eine Ausbildung fliessen.

Wir fanden unsere beiden Fahrkollegen wieder und bevor er uns mit dem Auto abholte, kaufte sich Marina noch einen der lustigen spitzen Hüte für 50k IDR – also etwa 4 Franken. Übrigens scheinen in der Region Ubud und Tegalalang Services wie «Uber», «Grab» oder «Go-Jek» gar nicht beliebt zu sein. Zumindest nicht bei der lokalen Taxifirma, denn man sieht hier in regelmässigen Abständen solche Schilder:

 

Damit hatten wir ja kein Problem, denn wir hatten unseren Fahrer. Schön offline. Wir machten uns mit Butrhos auf die Rückfahrt zum Hotel. Unterwegs kaufte dieser sich von einem Strassenverkäufer noch balinesische Bällchen mit Sesam (und viel Öl), die er uns auch zum Probieren anbot. Das «Bolu» war etwas süsslich und hat noch ganz gut geschmeckt.

Der Hunger für das Abendessen war da und nach einer wohlverdienten Dusche nach dem heutigen (langen) Tag blieben wir beim Indonesischen Essen und besuchten das «Warung Yogya», wo ich mir «Longtong Cap Gomeh» bestellte und Marina «Mie Goreng». Letzteres erklärt sich wohl von selbst und bei mir bestand das Essen aus etwas Hühnchen am Knochen, Currysauce und dazu Reis, der in Bananenblättern gedämpft wurde und so eine ganz andere Konsistenz erhielt. Das Essen war fein, aber nicht der absolute Brüller – dafür mal wieder etwas preiswerter.

 

Nach einem Feierabendbierchen im Hotelrestaurant gingen wir dann ins Hotelzimmer, wo ich alle Bilder aussortierte und bearbeitete, um dann diesen Blogbeitrag zu schreiben. Vorher videotelefonierten wir noch mit Marinas Papa, der heute Geburtstag hat. Und jetzt freue ich mich aufs Bett!

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