Festa do Bonfim

Ein bisschen wie Carneval, aber in weiss.

Gestern war ein spezieller Tag in Salvador. Es wurde «Festa do Bonfim» gefeiert. Dieses Fest wird jedes Jahr am 2. Donnerstag im Januar gefeiert. An diesem Anlass spazieren die Teilnehmer ca. 7 km bis zu der Kirche Bonfim.

Damit wir am Fest teilnehmen konnten, fand keine Schule statt. Wir besammelten uns aber trotzdem morgens um 7.50 Uhr bei der Schule und fuhren mit dem Bus zum «Mercado Modelo». Von dort aus ging es zu Fuss weiter. Die Idee der Schule war es, den Umzug vom Strassenrand aus zu beobachten und danach gegen Mittag wieder zurück zur Schule zu kommen. Nach einer Weile fanden wir das nicht besonders spannend und gingen zu sechst weiter und nahmen selber am Marsch teil. Ich stellte mir das Ganze etwas religiöser vor, aber eigentlich war es eher wie am Carneval mit weissen T-Shirts! :) Alle tanzten, sangen, assen und tranken eine ganze Menge Bier. Jemand hat uns gesagt, dass an diesem Fest etwa 2 Milionen Menschen teilnehmen. Da das Ganze jedoch etwa auf 7 km verteilt war, ging es eigentlich noch mit der Menschenmenge. Nur hie und da wurde das Gedränge dann doch ziemlich dicht. Auf der Strecke verkauften Strassenverkäufer immer wieder Getränke oder etwas zu essen. Wir kamen an Orten vorbei, wo man sonst vermutlich besser nicht einfach alleine zu Fuss durchgehen sollte. Leute tanzten, trommelten, musizierten auf der Strasse und nach etwa 4 Stunden kamen wir dann endlich bei der Kirche «Bonfim» an.

Hier einige Eindrücke vom Fest:

 

Endlich bei der Kirche angekommen, waren wir froh, noch immer in der Gruppe beisammen zu sein. Einen Moment später verloren wir natürlich genau Pascale und Tobias aus den Augen. Und währenddem wir die beiden suchten, wurde Thomas (unser amerikanischer Schulkollege) genau das Natel gestohlen. Er nahm dass dann relativ cool und wir gingen weiter an einen Strand in der Nähe der Kirche.

Dort verbrachten wir etwa drei gemütliche Stunden: Einige von uns badeten, wir diskutierten über dieses und jenes und tranken dabei etwas Cola, Bier und natürlich Caipirinhas. Hier kostete ein Caipirinha nur 6 Reais (umgerechnet ca. 2 Franken). Da konnten wir natürlich kaum nein sagen, obwohl wir nicht ganz sicher waren, ob der Preis auch wirklich richtig ist. Als die Rechnung dann auf dem Tisch lag, stimmte der Preis tatsächlich.

Verständlicherweise war das Gebiet, in welchem der Anlass endete, verkehrsmässig ziemlich überlastet und die Taxipreise völlig überteuert (obwohl so ein Moto-Taxi schon lustig gewesen wäre). Als wir dann um 19.30 Uhr einen Bus fanden und einstiegen, brauchte dieser (nicht übertrieben!) eineinhalb Stunden, bis er am Zielort ankam! Die ganze Zeit über standen wir im Bus, und hofften, irgendwie heil anzukommen. Währenddem sich der Bus schleppend fortbewegte, wurde man immer wieder von Händlern über offene Fenster mit kalten Getränken beliefert. Bargeld gegen Getränk – der Tag war für die Verkäufer ein gutes Geschäft.

Irgendwann landeten wir dann endlich im Gebiet «Rio Vermelho» von Salvador und nahmen dann von dort aus ein Taxi und waren endlich zu Hause. Unsere Füsse und Beine waren dankbar, eine Pause zu erhalten. Der Tag war ein tolles Erlebnis mit unseren Schulkollegen.

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