Recife zu Fuss
Heisser Tag und freundlicher Uber-Fahrer in Recife.
Mit einiger Verspätung kamen wir irgendwo im Nirgendwo neben Recife am Busbahnhof an. Nach etwa dreizehn Stunden Busfahrt in gefühlter eisiger Kälte freute ich mich auf die wärme ausserhalb des Fahrzeuges. Eigentlich wollten wir ausserhalb der Bus-Station ein Uber rufen, aber irgendwie war uns dort draussen nicht so ganz wohl. Und mein Handyempfang war auch schlecht. Wir entschieden uns dann fürs Taxi. Unser Chauffeur schien sich aber mehr für seine WhatsApp-Nachrichten als für die Fahrt zu interessieren – wir kamen trotzdem heil im neuen «Hostel» namens «Mi casa, su casa» an. Wir wurden von einer müden Gastgeberin empfangen, die uns schon erwartet hat. Sie wohne nicht hier und das Haus sei nur für die Gäste. Das merkt man dem Haus aufgrund der Sauberkeit auch etwas an, aber sonst ist es okay. Eigentlich ein Airbnb und kein Hostel.
Wir machten uns anschliessend gleich auf den Weg zur Altstadt – zu Fuss. Der Fussmarsch war etwas länger und die Umgebung nicht immer nur einladend. Ich nahm die Kamera erst in der Altstadt wieder hervor, die teilweise schön farbig, beim genauen hinsehen aber auch ziemlich schlecht gepflegt und wie bisher überall in Brasilien auch recht dreckig war. Schade, denn die Altstadt könnte eigentlich schön sein. (Psst: Falls du, lieber Leser, es noch nicht gemerkt hast: Diese Bilder kann man mit einem Klick grösser anschauen. Dann erscheint meistens auch eine Beschreibung. Klappt mit grösserem Bildschirm besser als auf dem Handy).
In einem kleinen Restaurant genossen wir einen gesunden Salat und später dann einen etwas weniger gesunden (jedoch feinen) Caipirinha.
Eigentlich war es nun unser Plan, in ein naheliegendes Einkaufszentrum zu gehen, denn am Tag zuvor habe ich mir (jaja, lacht mich nur aus) einen fetten Sonnenbrand eingehandelt. Wir suchten kurz die Route raus, fanden theoretisch auch den Google Maps angegebenen Ort, aber den Bus mit der Nummer 69 konnten wir nicht finden. Der Öffentliche Verkehr ist hier sowieso recht undurchsichtig, wenn man nicht selber hier wohnt. Da man uns eingetrichtert hat, das Smartphone in der Öffentlichkeit so wenig wie möglich rauszunehmen, gestaltete sich die Suche trotz Marinas Portugiesischversuchen etwas schwierig.
Wir schlenderten also noch durch einige Markstände, vorbei an einer Kirche mit lauter Musik und Band, durch Gassen mit Kleiderläden und Verkäufern, die Wasser, Früchte, Drinks oder andere Dinge verkaufen wollten.
Schliesslich waren wir etwas abseits, aber an einem uns sicher scheinendem Ort und bestellten über Uber eine Fahrgelegenheit ins Einkaufszentrum. Das klappte nach etwas Wartezeit sehr gut und brachte uns ins «RioMar». Nach etwas Schlendern und dem Kauf von einer kurzen Hose für Marina und einem Unterhemd für mich (man erinnere sich an den kühlen Bus), kauften wir nach genug langer Suche in einem Supermarkt etwas Essen für den nächsten Tag ein. Da steht nämlich schon die nächste Busfahrt nach Salvador an. Ausserhalb des «RioMar» bestellten wir erneut einen «Uber». Dieser war sehr schnell da und der Fahrer stellte sich als sehr freundlich heraus. Er sprach mit Marina und freute sich so sehr, dass er unbedingt ein Selfie mit uns machen wollte, sobald wir an unserer Wunschadresse angekommen waren. Gesagt, getan. Der Student, der in seinen Ferien mit Uber etwas Geld verdient verabschiedete sich und fuhr davon.
Wir hüpften noch rasch unter die Dusche, versuchten einige Mücken zu beseitigen (sie stechen dann ja doch mich) und Blogbeiträge schreiben. Wir sind bereit für die Fahrt am Freitag.