Pinguine und Seelöwen in Dunedin

Pinguine!

Samstag: Hier findet man Pinguine in Dunedin!

Bye bye, Wanaka! Wir haben den ruhigen Freitag genossen und waren am Samstag wieder bereit für den nächsten Ort und neue Erlebnisse. Nach einem Frühstück ausserhalb des Campers (es war recht warm draussen für die Uhrzeit) machten wir uns auf den Weg. Die Strecke war Anfangs relativ langweilig (viel geradeaus), weshalb wir bald mal einen Stopp im kleinen historischen Ort Clyde machten, wo wir im «The Bank Cafe» einen guten Kaffee genossen.

 

Gestärkt ging es weiter in Richtung Dunedin durch geschlängelte Strassen, an Flüsssen und Seen vorbei. Bei einem Obsthändler machten wir einmal einen Stopp und kauften uns frische Pfirsiche und eine kleine Überraschung für nach Hause ein. Etwa um 14.00 trafen wir dann am Camping in Dunedin ein. Übrigens spricht man den Ort [Daniden] aus – wir haben uns länger gewundert, was nun die richtige Aussprache ist. :D

 

Nach kurzer Mittagspause im Camper beschlossen wir, als erstes mal zur Sandfly Bay zu fahren, die übrigens ihren Namen nicht von den Sandflies bekommen hat, sondern weil eben der Sand fliegt. Dort könne man manchmal mit Glück Pinguine und häufiger Seelöwen sehen. Anschliessend galt es die Otago Peninsula etwas zu erkunden, so der Plan. Schon nach zehn Minuten meinte Marina, einen Seelöwen an einem Strand gesehen zu haben, an welchem wir vorbeifuhren. Wir kehrten kurzerhand um und spazierten zum Strand. Wir befürchteten, es sei nur ein Stein gewesen. Als wir näher kamen, lag da tatsächlich ein grosser, dicker Seelöwe. Erst dachten wir schon er sei tot, denn man sah in nicht wirklich atmen. Es stellte sich aber heraus, dass er doch ziemlich lebendig war: Er schlief nur. Einmal hob er kurz den Kopf, schaute einmal um sich liess den Kopf wieder fallen. Viel zu früh, um aufzustehen. Eindrücklich, diese grossen Tiere.

 

Eine halbe Stunde Autofahrt mit einem grösseren Umweg weiter (es gab einen schnelleren Weg, aber die Strasse wurde «large vehicles» nicht empfohlen – wir wollten kein Risiko eingehen) befanden wir uns an der Sandfly Bay. Wir parkierten unseren Campervan, schlossen ab und folgten dem steilen Sandweg zum Strand runter. Als wir dort ankamen, sahen wir einen Mann und eine Frau an einen Ort hochschauen. Ich dachte mir, dass sie vielleicht etwas sehen und fragte mal auf gut Glück: «Did you see something?». Zwei Sätze später wussten wir, dass die beiden zwei sich mausernde Pinguine gesehen haben und ebenfalls aus der Schweiz kommen. Sie liehen uns sogar kurz den Feldstecher, um die kleinen Dinger auch besser sehen zu können. Einige Fotos aus der Distanz sind mir auch gelungen:

Auf der linken Seite des Strandes wanderten wir dann mit Marcel & Bea aus Wiesendangen an weiteren Seelöwen vorbei, bis wir schliesslich zu einem felsigen Teil kamen, wo sich sicher etwa 20-30 der Tiere aufhielten. Einmal hob sich eines davon und brüllte uns an, worauf wir kurz etwas schwitzten. Nach dem Intermezzo lagen die Tiere aber wieder hin und schliefen, das andere putzte sich die längste Zeit. Wir wollten sie ja nicht stören und hielten weiterhin etwas Abstand.

Beim Zurückgehen schlug ich vor, nochmals kurz zu den Pinguinen zu gehen – vielleicht hätte es ja jetzt einen, der näher sei. Und siehe da: Tatsächlich konnten wir neben den beiden von vorher noch einen dritten «Yellow-eyed penguin» sehen!

Bereits glücklich von diesem Erlebnis machten wir uns noch zum «Taiaroa Head» zum Royal Albatross Centre auf, sahen gleich am Parkplatz einen grossen Albatross vorbeifliegen und buchten anschliessend für 30$ pro Person eine Blue Penguin Tour. Wir hatten Glück, noch einen Platz zu ergattern. Als die Tour dann nach Sonnenuntergang begann, erhofften wir uns eigentlich nicht viele Pinguine zu sehen. Als dann mehrmals ganze Gruppen von der kleinen «Blue Penguins» den Hang raufwatschelten, waren wir hin und weg. Diese Bilder konnten wir einfangen:

Da es schon 21:50 Uhr war, waren die meisten Restaurants bei unserer Heimfahrt zum Camp bereits geschlossen und wir hatten echt keine Lust, noch etwas zu kochen und den Camper umzubauen, denn es war bereits ziemlich kalt draussen. So machten wir unseren ersten Stopp bei der bekannten Fastfood unserer ganzen Reise bisher und freuten uns dann aufs Bett. :D

Sonntag: Dunedin mit Regen und Brauereibesuch

Was macht man in Dunedin, wenn es regnet? Nun, vermutlich Tiere beobachten. Aber da wir das bereits ohne Nass am Tag zuvor geschafft hatten, war das momentan keine Option. Nach einem Morgenessen in der Küche des Camps (an der Wärme und im Trockenen) machten wir uns mit einem Bus auf in die Stadt. Dunedin ist ein herziges Städtlein mit Charme, aber dann auch teilweise wieder mit nicht besonders schönen Gebäuden.

Wir suchten uns ein Kaffee und genossen einen Cappuccino, um anschliessend zur Brauerei «Speight’s» zu gehen, wo wir für 14:00 Uhr telefonisch eine Brauerei-Tour gebucht hatten. Es begrüsste uns ein lustiger älterer Tourguide, der uns durch die Geschichte von Speight’s begleitete. Die Brauerei mit Sitz in Dunedin existiert schon seit 1876 und das eine Bier wird immer noch ziemlich mit dem gleichen Rezept gebraut. Wir konnten verschiedene Stationen der Geschichte der Brauerei anschauen (von den Anfängen mit dem Fassbau über Firmengeschichte, Inhaltsstoffe des Biers und vieles mehr), sahen die alten Brauereitanks. Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte man damit eigentlich immer noch brauen. Die moderneren Tanks, die vollautomatisch gesteuert werden (automatisch zum nächsten Tank geleitet, danach selbst gereinigt), fassen ein vielfaches der vorherigen Literzahl.

Am Schluss der Tour erhielten wir die Gelegenheit, die fünf verschiedenen Biere und ein Cider zu probieren. Anders als bei den meisten Touren hätte man hier theoretisch so viel trinken dürfen, wie man möchte (nur die Zeit ist begrenzt), aber schliesslich will man hier ja vor allem degustieren und die verschiedenen Geschmäcker probieren.

Nach dem Besuch der Brauerei war es bereits 16:00, als wir ein Restaurant suchten, das geöffnet war und auch etwas zu essen anbot. Wir wurden fündig und bestellten die «Chef’s Choice» der Tapas. Da war dann ziemlich viel Fisch (sogar Tintenfisch) dabei, aber im grossen und ganzen schmeckte es uns gut.

Weil wir bei diesem Regenwetter kaum etwas grosses machen konnten, machten wir uns erneut auf den Weg ins Kino und schauten uns den Film «Kong» an. Solid gemachter Film, natürlich atemberaubende Animationen und die Geschichte war okay (nicht unbedingt der Brüller, aber in Ordnung). Dieser Film war auf Englisch recht gut zu verstehen. Nach der Kinovorstellung mit viel zu viel Popcorn stellte es sich heraus, dass wirklich keine Busse mir zum Camp zurückfahren. So nahmen wir eben ein Taxi und waren überrascht, dass der sehr redefreudige Taxifahrer bei der Frage, ob hier Trinkgeld üblich sei, nicht nur nein sagte, sondern den Betrag sogar abrundete. Das ist uns auch nicht nie passiert und freundlich war der Fahrer obendrein auch noch. Er fuhr uns bis direkt vor unseren Campingvan und wir freuten uns auf die warme Decke.

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