Herbstausfahrt mit dem Cinquecento nach Freiburg

Ein Wochenende in Freiburg mit dem Fiat 500 Club Liechtenstein.

Unsere bisher längste Ausfahrt mit dem Cinquecento führte uns nach Freiburg im Breisgau.

Sie sind gelb, rot, weiss, türkis und man hört sie schon von weitem. Unverkennbar im Motorengeräusch – vielleicht sogar im Geruch? Wenn eine Gruppe von 10 Fiat 500-Oldtimern durch die Strassen brummt, kann man das kaum verpassen. Anfangs Oktober fand die Herbstausfahrt des Fiat 500 Club Liechtenstein statt. Marina und ich konnten spontan teilnehmen. Nach mehreren stressigen Wochen mit Projektlaunches und gleich mehreren Hochzeiten, freuten wir uns auf das Wochenende. Zwar kam alles «Schlag auf Schlag», aber der Ausflug war eine willkommene Abwechslung.

Kilometerstand zu Beginn

Da der grössere Teil des Clubs etwas östlicher als wir wohnt, stiessen wir etwas später zum Rest der Gruppe. Unser Plan war es, die Gruppe in Kirchberg abzufangen und dann in Richtung Fischingen mitzudüsen. So die Theorie. Als wir plötzlich eine WhatsApp-Nachricht mit einem Live-Standort erhielten und Motorengeräusche hörten, machten wir uns bereit. Ein weisser Cinquecento brauste an uns vorbei und wir hinter ihm nach. In Fischingen stellte sich heraus: Der Rest der Gruppe war noch etwa eine 10-15 Minuten hinter uns. Jänu. ;-)

Nach dem grossen Hallo in Fischingen (und mehreren Momenten, wo wir merkten, dass wir die Namen der anderen Mitglieder noch etwas üben müssen) ging die Fahrt weiter. In der Wirtschaft Guhwilmühle in Hofstetten machten wir unseren ersten Zwischenstopp zur Stärkung mit Kaffee und Gipfeli – und ohne Mobilfunkempfang. ;-)

Zeit für ein Gruppenfoto

Weiter nach Nohl zum Mittagessen

Nach dem «obligatorischen» Gruppenfoto nahmen wir weiter Fahrt auf. Mir gefällt es, mal nicht auf der Autobahn unterwegs zu sein. Man fährt durch Schweizer Dörfer, die man bisher noch nie gesehen hat und sieht Ortsnamen, von denen man bisher noch nichts gehört hat. Die Fahrt nach «Nohl» führte uns vorbei an wunderschönen Häuser mit Riegelbau, an Wäldern und herzigen Dörfern, bis wir nach einem Abstecher durch Deutschland in der Taverne Nohlbuck ankamen.

Fun fact: Der Hofplatz ist teilweise auf Deutschem Gebiet (und auch mit deutschen Steckdosen), der Hof und das Restaurant im Kanton Zürich und der Kanton Schaffhausen grenzt gleich daran. Überhaupt ist die «Besenbeiz» an einem sehr idyllischen Ort: Sie befindet sich an einem Hang mit Blick auf den Rhein. Und in der liebevoll eingerichteten Taverne mit beschrifteten Tischen kann man auch schmackhaftes Essen geniessen.

Typisch Fiat 500: Bei einem Cinquecento war der Auspuff etwas locker, was dazu führte, dass das Auto im Betrieb ziemlich stark röhrte. Was macht man in einer solchen Situation? Mit dem Fiat 500 Club Liechtenstein wird natürlich kurzerhand ein Schweissgerät organisiert und das besagte Teil zumindest vorübergehend wieder befestigt. So geht das.

Gestärkt in den Schwarzwald

Herbstausfahrt Fiat 500 Club 2018

Die weitere Fahrt führte uns wieder nach Deutschland und Richtung Schwarzwald. No surprise: Die Strasse schlängelte sich durch die Wälder, wo uns übermütige Schweizer Autofahrer an unübersichtlichen Stellen überholen mussten.

Nächster Halt: Neuglashütten

Ohne Zwischenfall erreichten wir unseren letzten Zwischenstopp in Neuglashütten, bevor wir uns ins urbanere Gebiet vorwagten. Im «Grünen Baum» genehmigten wir uns Bier und Kaffee und Marina kam in den exklusiven Genuss einer Bierdusche. Der leicht überforderte Kellner meinte es etwas zu gut, als er den Zucker zum Tisch reichen wollte und so kippte eine ganze Ladung Getränke über Marinas Rücken. Prost!

Zwischenhalt im «Grünen Baum»

Mit neuer, trockener Bluse eines anderen lieben Clubmitglieds ausgerüstet nahmen wir den letzten Teil unserer Strecke in Angriff. Der letzte Teil war etwas autostrasselastiger und so freuten wir uns darauf, noch während den letzten Sonnenstrahlen durch Freiburg spazieren zu können.

Flanieren und geniessen in Freiburg

Gesagt, getan: Nachdem wir unserem Zimmer im zentral gelegenen «Central Hotel» (ja, der Name ist Programm) bezogen hatten, spazierten wir durch Freiburg. Den vermutlich kleinen Teil, den wir zu Fuss erkundeten war wirklich herzig. Das gotische Freiburger Münster ragte monumental in die Höhe und wurde von goldener Abendsonne beleuchtet. Scheinbar war an diesem Tag gerade eine Shopping-Night in Freiburg, was zur Folge hatte, dass die Strassen voll von Menschen und die Läden noch bis spät in die Nacht geöffnet waren.

Nach einer Poledance-Vorführung von Unterwäsche (die hauptsächlich von weiblichem Publikum beklatscht und besucht wurde) und weiteren Shoppingbesuchen mit einer kleinen geselligen Gruppe fanden wir uns alle zum Abendessen in der Weinstube Oberkirch ein.

Wir hätten uns wirklich kaum ausmalen können, dass wir ein solch lustigen Tag erleben würden, der nach einem schmackhaften Essen an der Hotelbar sein Ende fand. Mit herzhaften Lachern verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Morgen.

 

Nach Stärkung los zur Rückfahrt

Wir schrieben den 7. Oktober und das Buffet war am Morgenessen im «Central Hotel» war grossartig. Gestärkt mit allen Arten von Leckereien begaben wir uns auf einen etwas kürzeren Rückweg mit schnellerer Route. So der Plan. Nach der Stärkung und nach dem Check-Out beluden alle ihre kleinen Autos und frästen die Tiefgaragenausfahrt hoch. Nächster geplanter Halt: Tankstelle. Doch genau das klappte irgendwie nicht so ganz: In der Stadt verloren wir einen Teil der Gruppe bei Lichtsignalen und konnten bei einer Abzweigung nicht mitten auf der mehrspurigen Strasse anhalten. Dies führte dazu, dass ein Teil an der Abzweigung vorbei bretterten und wir uns über die WhatsApp-Gruppe auf einen geeigneten Treffpunkt einigen mussten.

Nach dem Tanken hatte ein Paar Probleme, den Cinquecento zu starten. Es blieb bei einigen Versuchen, das Problem zu beheben – schlussendlich mussten wir das kleine Ding anstossen und die Fahrt konnte weitergehen.

Nicht ganz reibungslose Heimfahrt

Blick ins Cockpit

Manchmal wollen die kleinen Italiener einfach nicht so, wie wir es wollen. So auch erneut bei Markus & Bettina. Wir legten eine Zwangs-Pause ein, bei der alle ihre Köpfe zusammensteckten, um das Problem zu finden und zu beheben. Es ist schön, wie alle einander helfen, wenn jemand stehen bleibt.

Warum will das Ding wohl nicht?

Nach Zwischenhalt in Geisingen weiter nach Konstanz

Spontaner Foto-Besuch

Der zweitletzte Stopp, bevor wir dann zu Hause ankamen, war im «Hotel Sternen» in Geisingen. Ein älterer Herr war begeistert von all den Oldtimern und holte mit gleicher Begeisterung ein Foto seines Autos, das er (soweit ich das mitbekommen habe) schweren Herzens verkaufen möchte.

Die letzte Etappe führte uns nach Konstanz. Einige von uns nahmen bereits einen anderen Weg, die beiden im schwächelnden Auto wollten direkt nach Hause fahren. Als wir bei einer Tankstelle einen Halt machten, trafen wir sie erneut und mussten wieder kurz Anschieb-Hilfe leisten. Falls ihr euch beim Lesen wundert: Sie sind dann noch bis nach Hause gekommen – immerhin.

Ein mittlerweile etwas kleineres Grüppchen – wir gehörten ebenfalls dazu – machte sich noch auf den Weg ins Constanzer Wirthaus. Im Brauhaus gab es gutes Bier und wir konnten die warmen Temperaturen des Herbstabends in vollen Zügen bei einem feinen Essen und in toller Gesellschaft geniessen.

Beinahe 400 Kilometer später ist das kleine Baby wieder in der Garage parkiert. Danke für diese tolle Herbstausfahrt, lieber Fiat 500 Club Liechtenstein!

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