Gesund gepflegt nach Londrina

Wir haben das Kranksein ausprobiert: Nicht zu empfehlen.

Auf die letzten Tage, die wir in Brasilien erlebt haben, hätten wir eigentlich gerne verzichten können. Ihr erinnert euch an unseren Ausflug durch São Paulo, den wir alleine gemacht haben? Im Stadtzentrum verspürten wir grosse Lust, ein paar Früchte zu essen. Wir kauften uns deshalb auf der Strasse ein Päckchen bereits geschnittener Früchte. Ich fand da schon, dass die Papaya irgendwie komisch schmeckt, aber Marina fand sie gut. Ich ass vor allem Mango und Melone, Marina etwas mehr Papaya.

Als wir dann im Bus zum Haus von Zia Giustina sassen, war Marina so schlecht, dass sie froh war, einen Plastiksack bereit zu haben – zum Glück war er dicht… Ihr war sehr schlecht und ich hattte einfach einen etwas komischen Bauch. Sie legte sich aufs Bett und in den nächsten Stunden stellte sich bei mir heraus, dass ich auch nicht verschont wurde. Wir mussten uns so oft übergeben wie noch nie und durften quasi auf der Toilette übernachten. Aus diesem Grund mussten wir den Bus nach Londrina um einen Tag verschieben und wurden von Zia Giustina liebevoll verpflegt und umsorgt. Aber so schlecht wie an diesen Tagen ging es uns wohl noch nie oder schon lange nicht mehr. Aber immerhin waren wir am Donnerstagmorgen fit genug, um immerhin die siebenstündige Busfahrt nach Londrina in Angriff zu nehmen. Der Magen war zwar immer noch etwas flau, aber es war schon viel, viel besser als die Tage zuvor.

Am Mittwochmorgen standen wir zeitig auf damit wir rechtzeitig am Busbahnhof sind. Unser Bus fuhr um 11.00 Uhr ab, somit starteten wir mit unserem «Privattaxi» (Zio Armando) um 9.30 Uhr ab Cambucí. Auf dem Weg konnten wir zusehen wie ein Teenager bei einem Auto, das im Stau stand, die hintere Scheibe mit dem Ellbogen eingeschlagen hat, das Natel vom Rücksitz genommen und damit davongerannt ist. Als mir das die Leute bis jetzt erzählt haben, konnte ich es fast nicht glauben, aber jetzt wo wir es mit eigenen Augen gesehen haben… Hier ist alles schon etwas anders wie in der Schweiz.

Als wir dann schon ca. 25 Minuten unterwegs waren bemerkte ich plötzlich, dass ich mein Natel zu Hause gelassen habe, super… Zio Armando kehrte sofort um, aber es hatte sehr viel Verkehr in São Paulo und darum ging die Fahrt nicht so schnell voran wie gehofft. Natürlich waren auch gerade jetzt alle Signale rot und ein Lastwagen musste genau in diesem Moment auf unserer Route einparkieren. Wir kamen dann endlich wieder zu Hause an und das Natel lag auf dem Esstisch. Ich schnappte es mir sofort rannte zurück zum Auto und Zio Armando brachte uns zur U-Bahn-Station «Sè». Dort schnappten wir uns ein Billet und so schnell es mit Zia Giustina ging nahmen wir die nächste Metro nach Barra Funda. Wenigstens mussten wir nicht mehr umsteigen. Um 10.50 Uhr kamen wir bei der Metro-Station an. Michael rannte los, ich etwas langsamer hinterher und Zia noch etwas langsamer hinter mir. Wir kamen dann kurz vor 11.00 Uhr nacheinander beim Bus an. Dieser hatte noch nicht mal mit dem Gepäck aufladen begonnen und somit mussten wir dann doch noch 15 Minuten warten. Aber wenigstens haben wir es noch geschafft! :) Ziemlich anstrengend, wenn man mit ca. 18 kg mehr auf dem Rücken durch die Gegend rennen muss!

 

Um 20.00 Uhr (eigentlich hätte es 18.40 Uhr sein müssen) kamen wir nach einer schönen Busfahrt endlich in Londrina an. Wir gingen zuerst zum Billetschalter, da wir unser Ticket nach Foz do Iguazu noch um 2 Tage verschieben mussten. Denn am Dienstag sollte das Ladegerät meiner Kamera, das wir in Salvador vergessen haben, ankommen. Danach gingen wir zum Parkplatz, wo uns Zia Giuseppina und Carla (die Tochter von Zia Nicolina) in Empfang nahmen. Als wir am Ziel ankamen, waretete Zia Nicolina bereits auf uns und wir wurden von allen wieder herzlich begrüsst. Uns wurde unser Zimmer gezeigt und danach haben wir etwas Kleines gegessen. Da wir von der Reise müde waren, gingen wir dann bald ins Bett.

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