Fiat 500 Sommerausfahrt am Bodensee

Eine Rundfahrt um den Bodensee mit einer ganzen Gruppe bunter Fiat 500 Oldtimer

Die Gesichter der Menschen am Strassenrand sind erfreut, Jung und Alt zeigt einen Daumen nach oben, winkt und freut sich mit uns. Es ist nun mal auch ein ungewöhnlicher Anblick: Etwa 15 Oldtimer in verschiedenen Farben und Ausführungen, die durch die Strassen fahren. Die Motoren schnurren um die Wette und man riecht auch schnell, was da vorbeigefahren ist: Eine ganze Gruppe von alten Fiat-500-Autos.

Heute vor etwa eineinhalb Monaten begaben wir uns das erste Mal auf eine Ausfahrt des Fiat 500 Clubs Liechtenstein. Marina und ich sind seit diesem Jahr Mitglied in diesem Club. Marinas Liebhaberinnen-Auto hat über den Winter auf 2018 einen frisch revidierten Motor erhalten und fährt nun endlich zuverlässiger. So zuverlässig, dass wir es uns – oder besser: dem Cinquecento – zutrauten, auch einmal eine längere Strecke in einer Gruppe mitzufahren. Wir meldeten uns also für die Sommerausfahrt an.

 

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Ab zum Bodensee

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Wir treffen uns mit einem Wiler Clubmitglied in Wil. Silvio fährt mit seinem knallroten Fahrzeug – voll besetzt mit seinen Kindern – vor. In der Nähe von Kreuzlingen müssen wir an einer Kreuzung links abbiegen und prompt kommen uns auf der Gegenfahrbahn über 10 Clubmitglieder entgegen, die etwas östlicher wohnen – das sah schon ziemlich witzig aus.

 

 

Auf die Fähre und weiter in Deutschland

 

Mit einem Kaffee gestärkt und nach einigen netten Gesprächen mit anderen Clubmitgliedern, die wir gerade eben kennengelernt haben, werden die Motoren wieder gestartet. Wir fahren durch Konstanz und die Leute am Strassenrand flippen beinahe aus, als unsere ganze Gruppe Fiat 500 durch die Strassen fährt. Es sieht halt auch einfach ziemlich cool aus!

Nachdem wir mit der ganzen Fahrgemeinschaft den Bodensee mit der Fähre überquert haben, führen uns einige Strassen bis zum Restaurant «Löwen» in Hagnau am Bodensee, wo ein Mittagessen bei gemütlicher Stimmung auf uns wartet.

Ihr seht, der gesellige Teil ist natürlich auch hier ein fester und wichtiger Bestandteil der Ausflüge. Es werden Geschichten, Freuden und Leiden des kleinen Fiats ausgetauscht und man freut sich über den frischen Fisch aus dem Bodensee auf dem Teller.

 

Weiter nach Lindau

Nach dem Stop in Hagnau geht unsere Fahrt mit den bunten Autos weiter nach Lindau. Die Strecke ist etwas weniger romantisch, aber Lindau besitzt eine wirklich herzige Altstadt, die wir zum ersten Mal besuchten.

Zurück in die Schweiz mit Zwischenfällen

Nach einem gemütlichen Spaziergang durch Lindau und einem Becher Eis zur Stärkung machen wir uns erneut auf den Weg in Richtung Zuhause. Wir meinen schon, wir hätten unsere mitfahrende Gruppe verloren, doch bei einer Tankstelle finden wir den Rest unserer Gruppe wieder frisch betankt.

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Die bisher ohne Zwischenfall verlaufene Ausfahrt sollte nun weitergehen. Doch ein Cinquecento wollte nicht mehr starten. Werkzeug wird ausgepackt, man öffnet die Klappe, um einen Blick auf den Motor werfen zu können. Ein ausgewechselter Kondensator später, ist man sich immer noch nicht ganz einig, woran das Problem liegt. Aber: Das Auto fährt schon einmal wieder. Die Fahrt geht durch das schöne Appenzellerland weiter Richtung Heimat.

In Gais angekommen stehen wir wieder vor dem gleichen Problem: Der Motor will nicht mehr anlaufen. Es wird wieder gefachsimpelt (Marina und ich haben wirklich wenig Ahnung von Motoren, wir können noch viel lernen): Vermutlich sei die Membran in der Benzinpumpe langsam durch. Das Benzin kocht regelrecht in der Zuleitung.

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Nächster unfreiwilliger Halt: Lichtensteig

Die Fahrt vergeht zunächst ohne Zwischenfälle und in Herisau trennen wir uns auch noch vom letzten Fiat und machen uns alleine auf den Weg in Richtung Bütschwil. Die Freude ist gross, dass wir dieses lange Stück ohne Zwischenfall geschafft haben. Umso grösser dann der Unmut, als Marina in Lichtensteig just bei einer Autowerkstatt und Tankstelle den Gang einlegt, die Kupplung loslassen möchte und ein lautes Knirschen erklingt. So können wir nicht mehr weiterfahren… Ein paar Telefonate später steht die Abschlepphilfe da, wir wissen, dass vermutlich die Antriebswelle defekt ist und können die wenigen letzten Kilometer nicht mehr im Oldtimer zurücklegen.

Die Fahrt in einem Auto von 1971 ist offensichtlich auch im Jahr 2018 noch ein Abenteuer! Heute ist der kleine Fiat übrigens wieder geflickt und bereit für die Herbstausfahrt am kommenden Wochenende.

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