14 Stunden Zugfahrt nach Banyuwangi und Autofahrt nach Padangbai

Eine lange Reise… Bald sind wir in Gili Trawangan!

Mit dem «Sritanjung»-Zug von Yogyakarta Lempuyangan nach Banyuwangi Baru

Am Freitagmorgen war es soweit. Wir bestellten in unserem Hotel über die App «Grab» ein Auto (scheint hier noch etwas populärer als Uber zu sein) und liessen uns zum Bahnhof «Lempuyangan» chauffieren. Dort angekommen, druckten wir unseren «Boarding-Pass» an einem der Computer aus und waren schon etwa um 6:15 Uhr bereit für die Zugfahrt.

Wir hatten Glück, dass wir genug früh da waren, denn die Gepäckablagen über den Sitzen füllten sich schnell. Der Zug war zum Glück klimatisiert (ich weiss nicht, ob wir die 14 Stunden sonst geschafft hätten), aber dafür war es sehr eng. Uns gegenüber sassen zwei junge Frauen, die aber nur bis Surabaya fuhren («nur» 5 Stunden Zugfahrt). Und so sah unsere Route aus (die Zeitangaben in der Karte stimmen eventuell nicht, die Route schon):

 

Wie ihr sehen könnt, fuhren wir mit dem Zug mit 33 Haltestellen durch ganz Java. Der Zug fuhr pünktlich um 7:00 Uhr ab. Wir fuhren erneut vorbei an vielen Reisfeldern, kleinen Dörfern und Städtchen und an Bahnübergängen, wo eine ganze Menge an Rollern aufs Rüberfahren wartete. Die Landschaft dünkte uns jetzt nicht ganz so spannend und schön wie bei der Fahrt von Bandung nach Yogyakarta. Was noch viel anstrengender war, war dass man im Viererabteil seine Beine nicht strecken konnte. Nachträglich hätten wir eigentlich auch einfach das ganze Abteil buchen können, denn die Zugfahrt kostete bloss etwa 8.– CHF pro Person.

 

Als wir in Surabaya ankamen, stiegen viele Passagiere aus dem Zug aus und wir hofften natürlich, dass das so bleiben würde. Endlich Beine strecken! Natürlich blieb die Freude nur kurz, denn schon bald stiegen wieder viele Passagiere dazu.

Da wir doch schon eine ganze Weile unterwegs waren, kauften wir uns nach dem Verlassen von Surabaya beim Personal eine Portion Nasi Goreng, das im Zug verkauft wird. Wir waren wieder gestärkt für die restliche Zugfahrt. Wir vertrieben uns die Zeit mit Lesen, dem Versuch irgendwie etwas zu dösen und aus dem Fenster schauen. Wobei letzteres am Schluss nicht mehr möglich war, denn um 17:30 Uhr wurde es auf Java bereits dunkel. Gegen Ende der Zugfahrt leerte sich der Zug dann aber doch noch und wir konnten bis zur Endstation noch etwas die Füsse hochlagern.

 

Als wir in Banyuwangi Baru ankamen, waren wir froh, dass uns das Hostel sogar vom Bahnhof abholte und uns gemeinsam mit zwei Franzosen zum «Puri Amalia» chauffierten. Wir freuten uns aufs Bett!

 

Mit der Fähre von Banyuwangi  nach Gilimanuk

Wir waren nach erstaunlich gutem Schlaf trotz fehlender Klimaanlage schon relativ früh wach und genossen als erstes das im Preis von 12.– inbegriffene Morgenessen: Wieder einmal Fried Rice und eine Flasche kühles Wasser! :-) Marina erhielt den Anruf vom Fahrer, dass er schon da sei. Wir waren etwas verwirrt, weil ich ja geschrieben hatte, dass wir um 9:30 die Fähre nehmen würden. Wir sagten, wir würden gleich losfahren, denn wir waren bereit. Zwei Mitarbeiter des Hostels fuhren uns anschliessend zur Fähre – mit dem Roller! Trotz schwerer Last kamen wir heil an und erwischten gleich die Fähre.

Beim Anstehen trafen wir zwei Schweizer (unsere ersten Schweizer, die wir in Indonesien treffen) aus Lausanne und tauschten uns etwas zu unseren Reisen und Eindrücken davon aus. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Marina und ich ganz verpasst hatten, dass auf Bali eine andere Zeitzone ist als auf Java. Die Verwirrung des Telefonats wäre also geklärt, denn wir kamen dank Zeitzonenvergessens eine Stunde zu spät. Wir verabschiedeten uns Emilie und Sascha und sahen schon bald am Ausgang den Namen von Marina auf einem Zettel stehen.

 

Mit dem Auto quer durch Bali: Von Gilimanuk nach Padangbai

Der Fahrer nahm’s gelassen. Er holte bei einem Laden seine Frau ab, die noch weniger (gar kein) Englisch als er sprach und wir fuhren los. Schon bald hielten wir das erste Mal an und er fragte uns, ob wir uns diesen Tempel anschauen möchten. Gemeinsam mit seiner Frau nahmen wir das in Angriff. Am Eingang mussten wir gegen eine «freiwillige» Spende einen Sarong ausleihen, bevor wir den «Pura Pulaki», einen hinduistischen Tempel betreten durften. Die Frau zeigte uns, wie man in einem solchen Tempel betet: Sie hatte Blumen dabei, die man zusammen mit Räucherstäbchen in einen Altar stellte. Anschliessend kniete man sich davor hin, nahm Blumen in die Hand, betete (?) und zerrieb sie dann in den Fingern. Am Ende kam eine Frau des Tempels, die einem Wasser in die Hände goss, das man zuerst schlürfen und danach über den Kopf leeren sollte. Zu guter Letzt kam sie mit einer Schüssel Reis, woraus man sich etwas davon an die Stirn klebte. Mal etwas Abwechslung. :D

 

Die Fahrt ging weiter. Lustigerweise fuhren wir nicht die von uns nachgeschaute schnellste Route von Google Maps, sondern mitten durch Bali. Zuerst durchs Gebiet Munduk, weiter vorbei am Berg «Batur», wo die Dörfchen voll von hinduistischen Tempeln waren. Wie wir später erfuhren, hat hier fast jeder noch einen eigenen «Mini-Tempel». Einen Halt machten wir noch in Semarapura, wo der Fahrer und seine Frau etwas assen.

 

Die Fahrt ging weiter und bevor wir noch zum Hotel kamen, lud unser Fahrer seine Frau zu Hause ab. Sie winkte uns, dass wir doch auch noch kurz kommen sollen. Mitten im Wald war da ein kleines Dorf, wo die beiden ein Haus hatten. Natürlich ebenfalls mit einem «Mini-Tempel» ausgestattet, der nach unseren Ansichten doch noch ziemlich gross war.

 

Wir verabschiedeten uns und wurden danach endlich zu unserem Hostel gefahren. Doch irgendwie fuhr er an eine andere Adresse als uns bei booking.com angegeben gewesen war. Mitten im Grünen in der Nähe von Padangbai wurden wir um 17:30 vom Chef des «Harmony Inn» empfangen, der uns erklärte, dass unser ursprüngliches Zimmer im «Harmony Guest House» überbucht wurde und wir deshalb in diesem Haus in einem eigentlich teureren Zimmer einquartiert werden. Wir waren etwas überrascht, aber da er auch gleich sagte, dass er uns morgen zur Fähre bringen wird, war es in Ordnung für uns.

Das Zimmer ist wirklich schön gross (und auch etwas leer), alles ist sauber, wir haben eine Klimaanlage und konnten sogar etwas Fried Rice mit Bananensaft (oder Marina Wassermelonen-Saft) zum Abendessen bestellen. Happy End quasi. Und morgen speedboaten wir rüber nach Gili Trawangan!

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